Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, nehmen Erkältungen, grippale Infekte und Atemwegserkrankungen zu. Kalte Luft, geheizte Räume und wenig Sonnenlicht schwächen die Schleimhäute und das Immunsystem. Selbst nach überstandener Infektion fühlen sich viele Menschen noch lange nicht richtig gesund. Anhaltende Erschöpfung, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit oder Husten sind dabei häufige Begleiter.
Diese Beschwerden sind real, denn während eines Infekts arbeitet der Körper auf Hochtouren. Fieber, Entzündungen und Husten können Muskeln, Faszien und Organe stark beanspruchen. Dabei entstehen oft Spannungen im Brustkorb, im Zwerchfell oder entlang der Wirbelsäule. Diese können auch nach dem Abklingen der Krankheit die Atmung und das Wohlbefinden beeinträchtigen.
Was im Körper während eines Infekts geschieht
Atemwegsinfekte führen häufig zu intensivem Husten. Jeder Hustenstoß beansprucht den Brustkorb, die Zwischenrippenmuskulatur und das Zwerchfell. Der Oberkörper neigt sich dabei nach vorn und die Wirbelsäule versteift sich reflexartig. Diese Haltungs- und Spannungsmuster bleiben nach dem Infekt oft bestehen. Die Folgen können eine flachere Atmung, eine eingeschränkte Beweglichkeit im Brustkorb und eine verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur sein.
Osteopathie unterstützt die Regeneration
Nach Atemwegsinfekten wie Erkältung, Grippe oder Corona kann Osteopathie dabei helfen, die Erholung zu fördern und die körperliche Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen. Dabei steht die Betrachtung von Bewegung, Durchblutung und Atmung als zusammenhängende Einheit im Fokus. Mithilfe gezielter Techniken wird das Wohlbefinden gesteigert. Gerade bei anhaltender Erschöpfung, Schmerzen oder Kurzatmigkeit nach Infekten kann eine osteopathische Behandlung regulierend und aktivierend auf Körper und Vitalität wirken.
Behandlungsansätze nach Atemwegsinfekten
Ein beweglicher Brustkorb ist essenziell – gerade bei chronischen oder wiederkehrenden Atemwegsbeschwerden:
- Mobilisation von Brustkorb, Rippen, Wirbelsäule und Zwerchfell, um die Atemmechanik zu verbessern und tiefere Atemzüge zu ermöglichen.
- Lösen muskulärer Verspannungen und faszialer Verklebungen im Brust-, Schulter- und Nackenbereich, um Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu reduzieren.
- Mobilisation der Pleura zur Förderung der Lungenfunktion.
- Nervenaustritte der oberen Brustwirbelkörper - diese versorgen die Lunge und umliegende Strukturen.
- Förderung von Lymphfluss und Durchblutung, sodass Stoffwechselprodukte und Abbauprodukte nach Infekten besser abtransportiert werden.
- Atem- und Entspannungsübungen zur Unterstützung der Selbstheilung.
- Ausgleich des vegetativen Nervensystems, um die Regeneration zu unterstützen.
Diese individuell abgestimmten Maßnahmen können dabei helfen, Blockaden und Bewegungseinschränkungen zu lösen, die Durchblutung und Atmung zu verbessern sowie dem Körper mehr Energie und Vitalität zurückzugeben.
Fazit: Heilung bedeutet mehr als nur Symptomfreiheit
Nach einer Erkältung, Grippe oder einer Corona-Infektion beginnt die eigentliche Genesung oft erst. Der Körper braucht Zeit, um Spannungen abzubauen und sein Gleichgewicht wiederzufinden. Osteopathie kann dabei helfen, die Regeneration zu unterstützen und für freien Atem sowie neue Vitalität zu sorgen.
